Sie haben eine eigene Seite oder sogar einen Shop im Internet, und nun möchten Sie mit Werbung auf Google durchstarten? Dann werden Ihnen unsere Experten-Tipps zur rechten Zeit unnötige Anfängerfehler ersparen.
Experten-Tipp 1: Investieren Sie in eine gute, SEO-freundliche Webseite.
Bei Google Ads zahlen Sie bei Kampagnen im Suchnetzwerk nur für tatsächliche Klicks. Das klingt auf den ersten Blick nach einem guten Deal, schließlich suchen die Leute ja schon konkret nach etwas, das Sie anbieten. Wenn aber die kostenpflichtigen Klicks nicht konvertieren, also keine Bestellungen oder Anfragen daraus folgen, kann das Ganze schnell teuer werden. Daher sollten Sie erst mit Google Ads starten, wenn Angebot und Präsentation stimmen. Ihre Webseite muss entsprechend den hohen Erwartungen der Zielgruppe standhalten. Webseiten, die optisch an die 80er Jahre erinnern, langsam laden oder nicht für Mobilgeräte optimiert sind, haben sehr hohe Absprungraten. Das bedeutet, dass die Besucher schneller auf den „Zurück“-Button klicken, als Sie „hallo“ sagen können. Auch, wenn Kunden ein bestimmtes Keyword gesucht haben, auf Ihre Seite gelangt sind und nicht auf Anhieb den gesuchten Begriff direkt in den Überschriften oder Seitentiteln finden, ziehen sie meistens enttäuscht wieder ab.
Wenn die Suchenden nach dem Besuch Ihrer Seite direkt wieder zurück auf die Suchergebnisseite klicken, straft Google das mit einer Verringerung des Qualitätsfaktors Ihrer Keywords ab. Das bedeutet, dass Sie zukünftig mehr für einen Klick bezahlen müssen, um wieder eine gute Position zu ergattern.
Mit unnötig hohen Klickkosten für Klicks, die in hohen Absprungraten verpuffen, verschwenden Sie eine Menge Geld! Bevor Sie also mit Google Ads starten, investieren Sie dieses Geld lieber erst einmal in eine technisch gut aufgestellte Webseite, auf der sich Ihre Besucher wohl fühlen und auf der die wichtigsten Suchbegriffe im Seiteninhalt zu finden sind.
Experten-Tipp 2: Seien Sie realistisch.
Dass Sie davon überzeugt sind, eine großartige Dienstleistung anzubieten oder ein Produkt zu vertreiben, das der Menschheit gerade noch gefehlt hat, ist uns bewusst. Und wir begeistern uns ebenfalls liebend gerne für die Leidenschaft unserer Kunden. Aber es bedarf einer realistischen Einschätzung und Marktanalyse. Dazu gehört auch, dass Sie Ihre Konkurrenz kennen und genau wissen, was Sie von Ihrer Konkurrenz unterscheidet. Ist es vielleicht der Preis oder die Qualität? Und erkennt man Ihr Alleinstellungsmerkmal sofort in Ihrer Kampagne und auf Ihrer Seite? Die realistische Einschätzung ist auch auf Google als Plattform bezogen: Der Markt ist hart umkämpft und alle wollen auf den ersten Plätzen landen. Denn die Suchenden machen sich oft nicht die Mühe viel zu scrollen oder die Folgeseiten durchzusehen. Fragen Sie am besten noch einmal enge Geschäftspartner, Freunde und Verwandte (oder uns) nach einer Einschätzung, ob Ihr Komplettpaket schon bereit ist für kostenpflichtige Google-Werbung.
Experten-Tipp 3: Kennen Sie Ihre Zielgruppe.
Das ist sehr wichtig, um den richtigen Kampagnentyp auszuwählen und die Texte zu schreiben. Wo ist Ihre perfekte Zielgruppe unterwegs? Welche Themen sind ebenfalls für diese Zielgruppe relevant? Ist Ihr Produkt bereits bekannt und wird gezielt danach gesucht? Oder ist es eher unbekannt und sollte daher auf Seiten auftauchen, die Ihre Zielgruppe häufig besucht? Dann wäre Google Ads ggf. gar nichts für Sie, sondern eher Social Media-Werbung. Erst neulich haben wir unseren Experten-Tipp, Suchkampagnen durch Werbung auf Social-Media zu erweitern, als Blogbeitrag veröffentlicht.
Experten-Tipp 4: Lassen Sie sich nicht zu einem Smart-Konto überreden.
Google bietet mir den so genannten „Smart“- und „Performance Max“-Kampagnen einen angeblich einfachen und leistungsstarken Weg, um Google Ads zu schalten. Wir wissen, dass es verlockend klingt. Vor allem als Anfänger denkt man sich ‘Google wird schon am besten über Google Ads Bescheid wissen’ und zahlt seine Klickkosten, ohne zu wissen, was da eigentlich genau passiert. Aber so richtig ‘smart’ ist diese Art Konto oft nur für Google und nicht für Sie: Smart-Kampagnen sind von Google voreingestellt und bieten nur eingeschränkte Einstellungs-, Analyse- und Optimierungsmöglichkeiten. Sie sollten lieber ein fortgeschrittenes Konto verwenden, um mehr Kontrolle über Ihre Kampagnen zu haben. Über unsere Erfahrungen mit PerformanceMax-Kampagnen haben wir vor ein paar Monaten bereits berichtet.
Experten-Tipp 5: Deaktivieren Sie die automatische Anwendung von Vorschlägen.
In unserem internen Teammeeting gab es beim Brainstorming zu dieser Liste den Running Gag, dass wir die ‘10 größten Fehler in der Kampagnenverwaltung’ veröffentlichen sollten, und darunter mindestens 5 mal genau diesen Fehler nennen. Doch keine Sorge, es hat nichts damit zu tun, Anfänger mit Google Ads zu sein. Selbst unsere Kunden lassen sich immer mal wieder dazu verleiten, die im Konto angezeigten ‘Empfehlungen’ anzunehmen. Das kann aber auch zu unerwünschten Ergebnissen führen, wie z.B. Anzeigentexte, die man nicht selbst erstellt hat, oder Budgeterhöhungen, obwohl die erzielten Ergebnisse dies gar nicht rechtfertigen würden.
Experten-Tipp 6: Finden Sie die richtigen Keywords.
Wie unser Name schon sagt, liegt uns dieser Punkt ganz besonders am Herzen. Google leitet Sie natürlich auch durch diesen Schritt uns schlägt Ihnen den Keyword-Planer als Tool vor. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wonach Ihre Zielgruppe sucht, und Ideen zu sammeln, ist das sehr sinnvoll. Unser Tipp bezieht sich aber eher auf das richtige Verständnis Ihrer Zielgruppe (siehe Tipp 3). Sie sind natürlich Experte für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Deshalb sind Sie auch mit dem entsprechenden Fachvokabular vertraut und es kommt Ihnen gar nicht wie Fachbegriffe vor, da es für Sie im täglichen Wortschatz integriert ist. Da ist es manchmal schwierig, sich wieder in eine ‚unwissende‘ Person hineinzuversetzen.
Vielleicht kann ein kleines Beispiel zur Illustration beitragen: Ich habe vor einiger Zeit bei einer Bekannten eine ganz witzige Eieruhr gesehen, die zwei Minuten abmessen sollte. Sie sah auf den ersten Blick aus wie eine Sanduhr, nur dass sie nicht ganz rund, sondern eher flach war. Außerdem war sie nicht mit Sand gefüllt, sondern mit Wasser und einem eingefärbten Gel. Diese Uhr ist mir so im Gedächtnis geblieben, weil sie gegen die angelernte Intuition nicht von oben nach unten floss, sondern von unten nach oben. Man hat die Sanduhr umgedreht und es dauerte zwei Minuten, bis die bunte Flüssigkeit durch die schmale Öffnung in der Mitte in kleinen Tröpfchen nach oben gewandert ist. Ein wirklich faszinierender Anblick. Also suchte ich zu Hause via Google nach einer solchen Sanduhr. Ich hatte das Produkt ja selbst bereits in den Händen gehalten und wusste ganz genau, wonach ich suchte. Aber wie nun der Fachbegriff dafür war, konnte ich natürlich nicht wissen. Meine Suchbegriffe waren zum Beispiel „Sanduhr mit Flüssigkeit“, „Sanduhr über Kopf“, „Sanduhr mit bunter Flüssigkeit von unten nach oben“, „Eieruhr verkehrt herum“… Mit ein bisschen Fantasie kann man sich vorstellen, welche verrückten Ergebnisse mir angezeigt wurden. Nur leider war das, was ich gesucht habe, nicht dabei. Es gab zwar Sanduhren, die statt Sand mit einer Flüssigkeit befüllt waren, aber diese hatten trotzdem die normale Laufrichtung. In Tipp 2 haben wir bereits die Ungeduld der Suchgemeinschaft behandelt. Mir ging es nicht anders und spätestens beim dritten Anlauf war ich extrem frustriert. Einzig und allein, weil meine Motivation so hoch war, habe ich mich tatsächlich durch die fünf ersten Suchergebnisseiten geklickt und bin dann irgendwann bei einem Spielzeughersteller fündig geworden. Natürlich musste ich auch gleich dort anrufen und den Google Ads-Verantwortlichen darüber aufklären, wie schade es ist, dass sich das Produkt so schwer finden ließ. Und aus beruflichem Interesse wollte ich sehr gerne wissen, für welche Keywords denn die Kampagne geschaltet war. Der Herr war sehr amüsiert über meine Suchbegriffe und sagte, als sei das Selbstverständlichste der Welt, dass dieses Produkt logischerweise unter dem korrekten Namen ‚paradoxe Sanduhr‘ geschaltet sei. (In seriöse Blogbeiträge gehören keine Emojis, aber ich hoffe, Sie können sich trotzdem vorstellen, welchen augenrollenden Gesichtsausdruck ich hier gerne verewigt hätte.)
Noch einmal zusammengefasst: Ihre Kunden wissen vermutlich nicht, wie die richtigen Fachbegriffe zu Ihrem Angebot heißen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen den aus Ihrer Sicht ‚richtigen‘ und den ‚tatsächlichen‘ Suchbegriffen von etwaigen Laien. Bitte nehmen Sie darauf Rücksicht und versetzen Sie sich in die breite Masse der Unwissenden hinein. Dann fällt Ihnen auch der nächste Tipp deutlich leichter.
Experten-Tipp 7: Hinterlegen Sie auszuschließende Keywords.
Mindestens genauso wichtig wie die richtigen Keywords zu kennen ist es auch, die falschen Keywords zu kennen. Ganz allgemein gesagt: Wenn Sie einen Shop für Sportbekleidung führen, aber keine Wintersportmode anbieten, sollten Sie alle allgemeinen und eben auch speziellen Keywords (zum Beispiel ‚Skianzug‘ oder ‚Snowboardhose‘) ausschließen. Das erspart sowohl Ihnen als auch den Suchenden Zeit und Frust. Leider wird diese Möglichkeit zu selten genutzt, dabei gehört sie zu einer effizienten Kampagnenaussteuerung genauso dazu wie das Einpflegen von Keywords.
Experten-Tipp 8: Nutzen Sie Conversion Tracking für effiziente Kampagnen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten mithilfe von Google Analytics auszuwerten, wie erfolgreich Ihre Kampagnen laufen. Aber das Marketingwort des Grauens „Datenschutz“ schüchtert Neueinsteiger heutzutage dermaßen ein, dass keinerlei Analysehilfen aktiviert werden. Da wir uns auch sehr ernst mit diesem Thema auseinandersetzen und regelmäßig über neue Entscheidungen zu DSGVO und TTDSG in unserem Blog informieren, finden wir Wachsamkeit in Bezug auf Datenschutz natürlich super. Sie müssen für alle nicht-notwendigen Cookies, die auf Ihrer Seite gesetzt werden, eine Einwilligung einholen und auch umfassend über die Zwecke informieren. Wir haben allerdings die Möglichkeit der Conversion Tracking-Einbindung über den Google Tag Manager gefunden, die sehr effektiv ist und auch im Großteil der Fälle von den Nutzern akzeptiert wird. Aber warum ist das Conversion Tracking nun für effiziente Kampagnen wichtig? Sie haben ja bei der Umsetzung der Tipps und der Einrichtung der Kampagne verschiedene Keywords identifiziert und auch einige ausgeschlossen. Nun können Sie sehen, welche tatsächlichen Suchbegriffe die meisten Klicks ausgelöst haben. Aber Achtung: Diese Klickzahlen alleine sagen nichts über den Erfolg und die Profitabilität eines Keywords aus. Wir sehen sehr oft, dass einige Keywords zwar ein hohes Klickvolumen haben, aber am Ende zu keiner Conversion oder nur zu einem geringen Conversionwert führen. Stattdessen gibt es unter der Fülle an tatsächlichen Suchbegriffen wahre ‚Diamanten‘, die vielleicht seltener gesucht werden, doch deren Conversion-Tracking offenlegt, dass sie mit einem hohen Warenkorb einhergehen. Das heißt, dass Kunden, die nach diesem bestimmten Keyword gesucht haben, anscheinend eine deutlich höhere Kaufintention und auch tiefere Taschen haben. Bei diesem Keyword ist eine Erhöhung des Gebots empfehlenswert, um auf eine höhere Positition zu gelangen. Diese Diamanten gehen einem auf jeden Fall durch die Lappen, wenn man keine aussagekräftigen Conversionwerte einsehen kann.
Das soll es für heute erst einmal von uns gewesen sein.
Wir wünschen viel Spaß, Glück und Erfolg beim Einstieg in diese spannende Welt des Online Marketings, für die unser gesamtes Team brennt. Und vielleicht dürfen wir Sie zu einem späteren Zeitpunkt einmal zu unserer Gratis-Analyse Ihrer Google Ads einladen.