Wenn es eine App außerhalb des Google-Universums gibt, die auf praktisch jedem Smartphone installiert ist, dann ist es Facebook. Für viele Nutzer ist das Smartphone ohne das blau-weiße „f“ wohl nur die Hälfte wert – aber wer darauf verzichten kann, der kann erwiesenermaßen einiges einsparen. Bei einem Android-Smartphone ohne installierte Facebook-App hält der Akku um ganze 20% länger – wie ein jetzt veröffentlichter Test belegt.
Ohne die Facebook-App wäre sicherlich das Leben von vielen Nutzern leichter: Viele Menschen hätten sicherlich deutlich mehr Zeit für andere Dinge und müssten nicht zum zwanzigsten Mal am Tag auf das Symbol tippen und ihren Stream auf Neuigkeiten überprüfen. Doch auch dem Smartphone selbst kann es sehr gut tun, wenn die App nicht mehr auf dem Gerät vorhanden ist. Das hat nun ein Test des Guardian ergeben.
Nachdem sowohl die Facebook-App als auch der Facebook Messenger von einem Android-Smartphone deinstalliert worden sind, hat sich die Akku-Laufzeit gleich um ganze 20% erhöht – und das im Standby! Es ist nicht die Rede davon, dass die App dann natürlich nicht mehr genutzt wird und der Akku dadurch länger hält, sondern nur die reine Standby-Akkulaufzeit. Gerade für eine App, die eigentlich nicht viel im Hintergrund synchronisiert, ist das schon ein erstaunlich hoher Wert.
Aber nicht nur der Akku des Geräts hält länger, sondern auch die gesamte Performance geht nach oben: Sobald die beiden Apps vom Smartphone gelöscht worden sind, starten tatsächlich alle anderen Apps um 15 Prozent schneller. Auch das zeigt relativ eindeutig, dass die App das Smartphone im Hintergrund stark belastet und ständig mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt sind. Interessant wäre es natürlich, welche Daten im Hintergrund ständig abgerufen, verarbeitet und vielleicht sogar an Facebook gesendet werden.
Facebook ist sich dieses Problems schon seit längerer Zeit bewusst und arbeitet schon seit längerer Zeit daran, die App etwas zu verschlanken. Doch offenbar hat man dabei noch keine großen Schritte gemacht, denn sonst wären die Zahlen nicht ganz so hoch ausgefallen wie in dem jetzigen Test. Bisher hat sich Facebook noch nicht zu dem Bericht geäußert und wird dies aufgrund des doch sehr negativen Ergebnisses wohl auch nicht tun.
Eine Lösung für das Problem ist entweder die Nutzung der Browser-Version von Facebook oder die Benutzung einer alternativen App, wovon es mittlerweile einige gibt. Zwar versucht Facebook diese aus dem eigenen Netzwerk auszusperren und den Zugriff zu entziehen, doch wer eine solch aufgeblasene und Ressourcen-fressende App im Angebot hat, muss sich über solche Entwicklungen eigentlich nicht wundern.