Chromecast: Google testet neue Features für Videostreams

Mit einem Chromecast am Fernseher lassen sich nicht nur Streams von YouTube, Play Music oder einigen anderen Plattformen streamen, sondern unter Verwendung des Chrome-Browsers auch ganze aktive Tabs. Das kann insbesondere dann sehr praktisch sein, wenn eine Videoplattform keine Cast-Unterstützung mit sich bringt oder Googles Technologie einfach nicht unterstützen möchte. Jetzt haben die Chrome-Entwickler eine neue Lösung vorgestellt, mit der sich jedes Video direkt auf den Chromecast streamen lässt.

Das Streamen eines ganzen Tabs kann wirklich sehr praktisch sein, verbraucht aber auch sehr viele Ressourcen: Zuerst wird das Video aus dem Internet auf das Quellgerät gestreamt und auf dessen Bildschirm dargestellt. Anschließend wird dieses Bild dann genommen und über das WLAN-Netzwerk auf den Chromecast übertragen auf dem es dann wiederum dargestellt wird. Dadurch sieht der Nutzer praktisch nur eine Spiegelung und belastet das gesamte WLAN-Netzwerk, was wiederum in einer schlechten Qualität resultieren kann.

In der Developer Version des Chrome-Browsers wird nun eine deutlich verbesserte Variante des Tab-Castings getestet: Befindet sich in dem Tab ein Video das im Vollbild abgespielt wird, wird nur noch der reine Videostream an den Chromecast übertragen und nicht mehr die Spiegelung des gesamten Videos und des Tabs. Das bedeutet, dass das Quellgerät, also der Computer, das Video gar nicht mehr rendern und abspielen muss, sondern dass diese Aufgabe direkt von dem kleinen Gadget hinter dem Fernseher erledigt wird.

Direkt im Videoplayer gibt es dennoch die Möglichkeit, ein laufendes Video auf beiden Geräten darzustellen. Dazu gibt es den Text „Play on both Screens“, der mit einem Klick das Video auch auf dem Computer startet. Mit der neuen Variante lässt sich nun nicht nur sehr viel Traffic im eigenen Netzwerk sparen, sondern im Falle eines Laptops auch sehr viel Akkuleistung. Wer schon einmal versucht hat zwei Filme gleichzeitig auf verschiedene Chromecasts zu streamen, wird wissen, dass das mit einem Standard-WLAN praktisch unmöglich ist.

So kann es schon jetzt ausprobiert werden

Wer möchte, kann die neue Variante des Streamings schon jetzt ausprobieren und auf Herz und Nieren testen. Dazu muss einfach nur die neueste Developer Version des Chrome-Browsers installiert sein und ein Flag in den Einstellungen aktiviert werden. Öffnet dazu chrome://flags, sucht den Punkt #media-remoting und aktiviert diesen. Nach einem Neustart des Browsers ist die Variante aktiviert und es wird nur noch der reine Videostream statt des gesamten Bildschirms an den Chromecast übertragen.

In den ersten Tests kann diese Funktion tatsächlich in einer deutlichen Qualitätssteigerung der übertragenen Videos resultieren, so dass man nun noch mehr Freude beim Übertragen von Videos hat. Noch simpler wäre es natürlich nur die reine URL zu übertragen, aber dabei würde es dann eben Probleme mit den diversen Streamingdiensten und den Passwortschranken geben und es könnten auch keine lokalen Videos mehr übertragen werden.

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