Beim Kauf einer neuen CD, DVD oder eines Konsolenspiels teilt man die neue Errungenschaft normalerweise mit der eigenen Familie und konsumiert die Inhalte gemeinsam bzw. lässt jemand anderes spielen. Mit den digitalen Einkäufen im Play Store ist das allerdings nicht mehr ganz so einfach, denn hier ist ein Kauf jeweils an einen Account gebunden – bis jetzt. Ab sofort steht nun die bereits erwartete Family Library auch hierzulande zur Verfügung und ermöglicht das Teilen von Apps.
Trotz aller Zusammengehörigkeit in der Familie nutzt normalerweise jeder sein eigenes Smartphone mit den eigenen Apps und Spielen und weiteren digitalen Inhalten. Selbst auf Tablet und Laptop dürften die meisten Familienmitglieder eigene Konten haben, die völlig eigenständig sind. Dadurch ergibt sich i. d. R. das Problem, dass eine einmal gekaufte App auch nur auf einem Gerät und nur mit einem Konto verwendet kann. Abhilfe soll nun die Family Library schaffen.
Mit der Family Library ist es möglich, eine Familie „anzulegen“ und die entsprechenden Accounts miteinander zu verbinden. Hat man dies erledigt, gibt es einen gemeinsamen Pool an Apps und Spielen, auf die jedes Mitglied der Familie zugreifen kann. Wurde eine App von einem Mitglied der Familie gekauft und bezahlt, kann auch jeder andere innerhalb dieser Verknüpfung sie nutzen ohne selbst noch einmal zur Kasse gebeten zu werden. Dabei ist völlig unerheblich, ob das Familienoberhaupt – also der Administrator – oder ein Familienmitglied bezahlt hat.
In den Einstellungen kann festgelegt werden, ob jede neu gekaufte App direkt in der Familienbibliothek abgelegt werden soll oder nicht. Wer des öfteren Apps kauft, die nicht unbedingt für die ganze Familie gedacht sind, sollte diese Option besser deaktivieren. Hinterher lässt sich aber jede neu gekaufte App auch noch nachträglich in der Familienbibiliothek ablegen, sodass alle Nutzer Zugriff darauf haben. Wird eine App im Nachhinein aus der Bibliothek entfernt, verlieren auch die Familienmitglieder wieder den Zugriff darauf.
Bisher hat Google die Funktion noch nicht offiziell angekündigt und einige Nutzer können sie noch nicht sehen, aber laut Caschys Blog soll diese Möglichkeit seit Kurzem ausgerollt werden. Wer die Option bis jetzt noch nicht sieht, sollte es einfach zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal reinschauen oder möglicherweise den Umweg über Play Music versuchen, in der die Familienoption bereits verfügbar ist.
Derzeit können nur Apps zur Bibliothek hinzugefügt werden, die nach dem 2. Juli gekauft worden sind, sehr wahrscheinlich wird diese Möglichkeit aber auch auf alle bereits in der Vergangenheit gekauften Apps ausgedehnt. Wer dann mehrere volle Konten zusammenlegt, verfügt so gleich über ein großes Portfolio an Apps. Ob und wann die Funktion im nächsten logischen Schritt zusätzlich auf die Mediathek mit Filmen und Büchern ausgeweitet wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt.