Mit Google Fiber ist Google schon seit einigen Jahren auch als Internetprovider, der vor allem mit der beworbenen Gigabit-Geschwindigkeit punkten möchte, aktiv. Obwohl man bereits einiges an Geld und Mühe in das Projekt gesteckt hat, ist das Angebot bisher nur in wenigen US-Städten verfügbar und von nationaler Verfügbarkeit weit entfernt. Jetzt hat Google überraschend verkündet, den Provider Webpass übernommen zu haben.
Google Fiber kann trotz aller Investitionen bisher nur als Nebenprojekt betrachtet werden, welches anfangs lediglich als Testballon gedacht war. Das eigentliche Ziel war damals weniger der Aufbau eines eigenen Netzwerks, als vielmehr das Druckausüben auf die etablierten Provider. Mittlerweile scheint Google jedoch Gefallen an dieser Rolle gefunden zu haben und hat einige Weichen gestellt, um in Zukunft auch profitabel zu arbeiten.
Um die Verfügbarkeit des eigenen Angebots weiter auszubauen, hat Google nun den Provider Webpass übernommen, der ebenfalls nur in wenigen Städten aktiv ist und dort – ebenso wie Fiber – über ein eigenes Glasfasernetz verfügt. Dadurch spart man sich den teuren Aufbau weiterer Netzwerke und muss sich nicht auf kostspieligem Wege in die vielleicht schon bestehende Infrastruktur der anderen Provider einmieten. Gemeinsam decken Fiber und Webpass dann schon mehr als ein Dutzend Regionen ab.
Webpass wurde im Jahr 2003 gegründet und ist aktuell in fünf Städten aktiv. Dort bietet man seinen Kunden ebenfalls Internetzugänge mit bis zu 1 GBit/s, in den meisten Fällen aber mit 100 MBit. Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur an Privatpersonen, sondern vor allem auch an Unternehmen und genau dieser Bereich dürfte Google interessiert haben.
Details zur Übernahme wurden nicht bekanntgegeben, sodass man über den Kaufpreis nur spekulieren kann. Dieser dürfte sich aber wohl im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Ob die Marke „Webpass“ erhalten bleibt oder das Branding in „Google Fiber“ geändert wird, ist noch nicht bekannt.04