Fortsetzung unseres Interviews mit Marcus Schütter

Wer den ersten Teil unseres interessanten Interviews mit Inhaber und Gründer der KE Experteam GmbH noch nicht gelesen hat, sollte das HIER schnellstens nachholen und dann nahtlos anknüpfen:

Als ich (Betty) vor gut 6 Jahren zu Experteam gekommen bin, haben mir am meisten die Werte imponiert. Vor allem, sich auch zu einem vertretbaren Budget für kleine Kunden einzusetzen, wo Google eigentlich nur noch die großen Fische unterstützen möchte, und die Transparenz, die wir im Unternehmen leben. Da stellt sich mir natürlich die Frage: Woher kommen diese Werte denn eigentlich?

„Du, ganz ehrlich und ohne das vorher einstudiert zu haben, aber diese Werte sind einfach meine Werte, die ich mit mir rumtrage und die mir einfach wichtig sind.

Ich bin jemand, der immer nach Win-Win-Situationen sucht und zum Glück auch oft findet. Man sagt ja auch so gerne: Man zieht die Leute an, mit denen man gerne zusammenarbeiten möchte. Und zwar nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden letztendlich. Ja, und das glaube ich schon, dass man das merkt. Denn wir haben mitunter ja schon sehr enge Kundenbeziehungen, wo man wirklich sehr nah rankommt. Und das finde ich sehr schön, weil man dann eben merkt, dass man nicht nur eine Serviceleistung als Agentur erbringt, sondern dass es mehr ist.

Uns liegt es ja wirklich am Herzen, dass die Kunden einfach vorankommen. Ich möchte es jetzt hier auch gar nicht so aufbauschen. Aber ich denke, unsere Werte sprechen für sich und wer mit uns mal zusammengearbeitet hat, der kriegt sie hautnah mit.

Und natürlich bin ich auch sehr stolz, wenn ich sehe, wie unsere Kunden und auf Google MyBusiness bewerten – also da freue ich mich jedesmal, wenn man sieht, dass unser Team für die Kunden alles gibt.“

Ja, jetzt hast du unser tolles Team schon angesprochen und hast über die Jahre auch viele Leute kennengelernt und eingestellt: Was macht denn einen echten ‚Experteamn‘ aus und wonach suchst du bei neuen Mitarbeitern?

„Wir haben ja diesen schönen Slogan, den wir bei jedem Einstellungsgespräch bringen, weil er natürlich immernoch gilt: Wir suchen nach den Unternehmern im Unternehmen!

Das hat den Hintergrund, den man an dieser Stelle ja auch mal ganz offen ansprechen kann, dass wir nicht erst seit Corona alle von zu Hause aus arbeiten, sondern tatsächlich seit Gründung der Firma. Seit 20 Jahren arbeiten wir alle vom Home Office aus und haben das nie so an die große Glocke gehängt, weil ich immer so ein bisschen die Befürchtung hatte, dass die Leute denken, wenn man nicht wirklich gemeinsam in einem Büro sitzt, dass dann die Zusammenarbeit nicht gut funktioniert.

Heute, nach Corona, habe ich jetzt weniger Bedenken das offen anzusprechen, weil jeder wahrscheinlich gemerkt hat, dass es sehr wohl geht. Und vor allem: Wenn du deine Firma von grundauf so aufbaust, und jeder, der neu dazukommt, weiß, worum es geht, funktioniert es umso mehr. Mit unseren ganzen Tools, die wir über die Jahre aufgebaut und Finetuning betrieben haben, sind jetzt einfach die Prozesse integriert, die das alles möglich machen. (…)

Nochmal zurück zum Stichwort ‚Unternehmer im Unternehmen‘: Die Kollegen sind bei uns eben einfach angehalten selbstmotivert zu arbeiten. Das heißt wir können und wollen nicht die ganze Zeit über die Schulter schauen ‚Was machst du gerade?‘, ‚Wann kamst du heute?‘, ‚Wann gehst du heute?‘ – das Ergebnis muss stimmen. Und das Ergebnis zeigt sich darin, dass der Kunde zufrieden ist. Und daran werden die Kollegen letztendlich auch gemessen und ich denke, das ist völlig in Ordnung so.

Das ist ja das Schöne: Wir haben zum Einen die Individualisten, die dann aber super im Team zusammenarbeiten. Das sieht man ja auch immer in unseren Workshops und wöchentlichen Austausch-Sessions, wo dann einfach Leute zusammenkommen und sagen ‚Schau mal her, bei dem Kunden komme ich gerade nicht weiter, schaut mal rein, was sagt ihr dazu?‘. Dann ist einfach ein genialer Austausch da. Wo der eine vielleicht Schwachstellen hat, kann der andere auffangen und hat eine tolle Idee und andersherum.

Einerseits ist jeder schon ein bisschen ‚Einzelkämpfer‘, aber immer ins Team integriert, um sich da dann auch weiterbilden zu können. Und das, glaube ich, macht bei uns die Experteamn aus, ja.

Natürlich, am Anfang haben wir gerne und oft auch Quereinsteiger genommen, denen man erstmal von der Pieke auf alles erklärt hat. Das hat dann zwar eine Weile gedauert, aber dann waren es auch top ausgebildetet Leute. Mittlerweile kann man schon gut ausgebildete Leute bekommen und dann muss man sie eben auf unsere spezifischen Experteam-Eigenheiten ausrichten, sprich die Arbeit vom Home Office aus aber eben dennoch ins Team eingebunden und wie gesagt die Werte:

Dass der Kunde einfach an erster Stelle steht und wir eben auch zum Teil Budgets wieder runterfahren, und sagen ‚Hier, das macht keinen Sinn für dich‘, denn wenn wir merken, es macht keinen Sinn, dann sagen wir das auch ehrlich. Da ist uns einfach die langfristige Zusammenarbeit das entscheidend Wichtige.“

Ja, das fand ich in meiner Einstiegsphase, als ich den Austausch zwischen Kunden und Kundenbetreuern mitbekommen habe, auch so überwältigend, diese Maxime live zu erleben. Denn wenn du sagst ‚am Ergebnis werden die Mitarbeiter gemessen‘ ist das ja in anderen Unternehmen gleichbedeutend mit ‚an deinem Umsatz wirst du gemessen‘. Aber ich durfte schon oft miterleben, dass es bei uns eben nicht darum geht, einen Kanal nach dem nächsten zu verkaufen, sondern selbst wenn der Kunde unbedingt noch einen Kanal haben möchte und uns quasi mit Budget bewirft, dass die Kundenbetreuer dann aus Integrität sagen ‚Nein, das macht aktuell keinen Sinn‘.

(… es geht weiter mit viel Lobhudelei auf unser Team …) – Die fühlen sich dann alle doll auf die Schulter geklopft, wenn sie das Interview sehen.

„Zu Recht!“

Kommen wir nun aber zur berühmten ‚Zeitmaschinen-Frage‘: Also, als Unternehmer, der auf 20 Jahre von der Vision über die Entwicklung und das Fazit, wo wir heute stehen, zurückblicken kann. Wenn du jetzt das Telefon in die Hand nehmen könntest und hättest am anderen Ende dein Ich vor 20 Jahren, welche Ratschläge würdest du dir denn dann mit auf den Weg geben?

„Mach’s einfach! Just do it, genau. Ach, ich denke, es ist einfach eine normale Enwticklung. Wenn du ein Business als Einzelkämpfer startest, dann diese ganze Entwicklung zu sehen und auch mal Aufgaben abgeben zu können, zu delegieren. Es dauert einfach ein bisschen, bis man sich daran gewöhnt, von daher halte ich die Entwicklung für ziemlich normal und wüsste jetzt nicht, ob es irgendwelche Tipps gäbe, die dann grundlegend anders wären. Selbst wenn mein ‚Zukunfts-Ich‘ mir diese ganzen Sachen gesagt hätte, hätte ich wahrscheinlich trotzdem selbst durch die ganzen Erfahrungen und das Wachstum durchgehen müssen. Von daher denke ich, es geht manchmal einfach nur darum rauszugehen und es wirklich zu machen und einfach das beste zu geben.

Ich bin schon auch ein bisschen Freund von der These, dass Perfektion zum Teil auch wirklich die Umsetzung hindern kann. Natürlich musst du, wenn du gewisse Dinge machst, schon schauen, dass du es so professionell wie möglich machst, keine Frage. Aber unter Umständen ist es manchmal auch wirklich legitim zu sagen ‚Ok, jetzt ist unsere Webseite halt noch nicht zu 100 Prozent so, wie wir sie haben wollen, aber trotzdem gehen wir jetzt mal raus damit‘ und dann kann man sie immer noch nachjustieren und besser machen und sie ist auch immernoch besser als die vorherige Version.

Ich spreche jetzt natürlich nur von unserer eigenen, bei Kunden haben wir da natürlich ganz andere Ansprüche.“

Also Fazit: Mut zur Umsetzung, aber auch die Lehre ‚du musst nicht alles allein machen, sondern kannst dir auch ein tolles Team zur Unterstützung aufbauen‘.

„Genau.“

Sehr schön. Jetzt hat sich ja im Online-Marketing viel getan, wenn man mal an die AdWords-Anfänge denkt, dann die Namensänderung zu Google Ads und die ganzen anderen Kanäle, auf denen man Online Werbung schalten kann, wie zum Beispiel Social Media. Und inzwischen haben wir ja sogar unser eigenes Preisvergleichsportal, um mit dessen Hilfe Shopping-Kampagnen zu platzieren.

Wagst du dich denn an eine Prognose, wo es in den nächsten 5 bis 10 Jahren für Experteam in der Welt des Online Marketings hingehen wird?

„Also ich denke, Experteam wird sich schon auch mehr in Richtung einer Beratungs-Agentur entwickeln. Das liegt ganz einfach auch daran, dass wir schon merken, dass von Google -was ja einfach 80 Prozent des Suchmaschinenmarketings ausmacht- die Entwicklungen dort ganz klar in Richtung Black Box gehen. Das heißt es wird immer schwieriger Kampagnen granular auszusteuern und fein zu justieren. Es wird immer mehr mit Künstlicher Intelligenz argumentiert: Wir können Kampagnen noch besser ’smart‘ ausrichten, denn wir können bestimmte Patterns vorhersehen etc. Ob dem so ist oder nicht, sei mal so dahingestellt.

Momentan ist es durchaus noch so, dass wir mit den Kampagnen, die wir manuell aussteuern, mit den ganzen so genannten ‚Smart-Kampagnen‘ mithalten können oder sogar besser abschneiden. Dennoch geht die Reise dahin, da braucht man sich nichts vorzumachen, das ist einfach der Lauf der Dinge. Man kann damit hadern oder nicht, aber man muss es schlichtweg auch einfach mal zur Kenntnis nehmen. Sodass wir dann durchaus in der Zukunft auch mehr Zeit in die Beratungsleistungen für die Kunden stecken können.

Dass wir einfach dann nicht mehr nur an den Kampagnen sitzen und umsetzen, sondern dass wir tatsächlich mehr Zeit haben mit den Kunden ins Gespräch zu gehen und zu sagen ‚Schau mal her, vielleicht sollten wir wirklich mehr in Facebook Ads gehen‘ oder ‚Vielleicht machen LinkedIn Ads für dich Sinn‘, ‚Wie sieht’s mit Instagram aus?‘ oder eben einfach die Frage zu stellen ‚Welcher Kanal hilft dir wirklich, deine Ziele zu erreichen?‘.

Und eben auch dieses kanalübergreifende Werben wird schon auch für uns die Zukunft sein, wo der Kunde uns sein Werbebudget nennt und uns damit beauftragt und uns das auch anvertraut, dass wir die Kanäle auswählen und aus unserer Erfahrung sagen können, was man erstmal außen vor lassen und worauf man sich konzentrieren sollte. Weil wir einfach wissen, was für welche Nische am gewinnbringendsten ist. Und genau diese Expertise wird, denke ich, unsere Zukunft sein.“

Dann dankeschön für diesen Ausblick. Hast du noch abschließende Worte, die du unbedingt loswerden möchtest?

„Ich freue mich einfach über unser großes Jubiläum – 20 Jahre ist schon ein Wort. Und das wollen wir noch das ganze Jahr feiern!“

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