In den letzten Jahren ist die Anzahl der Löschanfragen die bei Google eingegangen und bearbeitet worden sind explosionsartig angestiegen und stellt das Unternehmen mittlerweile vor eine riesige Herausforderung. Aus den von Google veröffentlichten Daten geht nun hervor, dass man im abgelaufenen Jahr 2014 ganze 345 Millionen Links aus den Suchergebnissen gelöscht hat – und in diesem Jahr dürften es wohl nicht weniger werden.
Google hatte den Transparency Report nicht nur, wie der Name es vermuten lässt, Transparenz bei der Zensur der Suchergebnisse zu schaffen, sondern vor allem auch um den enormen Arbeitsaufwand zu zeigen den das Unternehmen mittlerweile damit hat. Im vergangenen Jahr gab es durchschnittlich mehr als 1 Million Löschanfragen pro Tag – die laut offizieller Seite alle per Hand von Google bearbeitet werden (müssen). Da auch einige Anträge abgelehnt worden sind, kann man davon ausgehen dass hier tatsächlich Menschen diesen Arbeitsberg abarbeiten – oder zumindest Stichproben nehmen.
Genau 345.169.134 Links sind im Jahr 2014 aus den Suchergebnisse gelöscht worden, wobei sich die meisten auf Filehoster und damit der Medien-Piraterie beziehen. Spitzenreiter sind die Filehoster 4shared.com, rapidgator.net und uploaded.net die jeweils an die 5 Millionen Links aus den Suchergebnissen verloren haben. Dass es sich dabei um einen Kampf gegen Windmühlen handelt scheint die Antragssteller wohl nicht zu interessieren, oder sie ignorieren es bewusst. Selbst bei dieser Masse an Links ist es immer noch ein leichtes, auch über die Websuche an geschütztes Material zu kommen.
Zwar hat Google im vergangenen Jahr einiges dafür unternommen um die Piraterie etwas einzudämmen, aber diese Maßnahmen zeigen offensichtlich keine Wirkung. Unter anderem sollen solche “verdächtigen Seiten” weiter hinten in den Suchergebnissen gerankt und somit zumindest in der Theorie nicht mehr gefunden werden. Außerdem wird bei Suchanfragen nach Medieninhalten nun eine Onebox mit legalen Downloadportalen angezeigt, die den Nutzer schon von vorneherein vom Download abhalten und legale Alternativen aufzeigen soll.
Im Vergleich zum Vorjahr entspricht diese hohe Anzahl an Löschantragen einer Steigerung von ganzen 75 % – und es gibt kaum eine Aussicht auf Besserung. Im Jahr 2012 wurden gerade einmal 51 Millionen Suchergebnisse gelöscht – diesen Wert erreicht Google mittlerweile fast schon in einem Monat. Da sich die Filmindustrie wohl kaum in die Karten blicken lässt, lässt sich auch unmöglich sagen ob diese Maßnahmen nun Erfolg erzielen oder nicht. Dieses Katz- und Maus-Spiel dürfte über kurz oder lang aber auch die Ressourcen von Google und den Filmstudios sprengen, um solche Anträge zeitgerecht abzuarbeiten.