Neues Video zeigt Googles Project Tango im Einsatz

Mit dem Project Tango hat Google sowohl ein Smartphone als auch ein Tablet entwickelt, das durch viele Sensoren und zusätzliche Kameras die eigene Umwelt besser wahrnehmen kann. Durch diese zusätzlichen Informationsquellen ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten für die Geräte, wobei sich Google vor allem auf den Bereich Navigation konzentriert. Ein neues Video vom Mobile World Congress zeigt jetzt, wie diese Technologie in Zukunft aussehen könnte.

Offiziell gestartet wurde das Project Tango vor genau zwei Jahren in Form eines Smartphones, wobei damals schon das Ziel vorgegeben wurde, dass die Geräte ihre Umwelt besser wahrnehmen sollen. Ziel war es erst einmal gewesen, zu erforschen wie viele Daten mit einem solchen Gerät gesammelt werden können und inwieweit diese verarbeitet und zum Vorteil des Nutzers eingesetzt werden können. Im Laufe der Zeit wurde auch ein Tablet mit dieser Ausstattung verkauft.

Relativ überraschend hat Google gemeinsam mit Lenovo auf der CES ein Project Tango-Smartphone angekündigt, das tatsächlich schon in wenigen Monaten in den offenen Verkauf gehen soll. Spätestens an diesem Punkt war klar, dass man es mit diesem Projekt ernst meint und diese Masse an Sensoren auch gerne im Alltag einsetzen würde. Wirkliche Einsatzmöglichkeiten abseits der Navigation und Virtualisierung von Räumen wurden bisher noch nicht genannt, aber folgendes Video zeigt zumindest diesen Bereich sehr eindrucksvoll:

In dem Video ist zu sehen, wie der Tester durch ein Museum in Barcelona geführt wird. Das Tablet blendet dann dem Nutzer in seinem Livebild genau den Weg ein, den dieser bis zum nächsten Ziel abschreiten muss. Dabei werden auch Wände und andere Hindernisse umgangen und das Tablet lässt sich auch durch heftige Drehungen und Schütteln nicht verwirren. Außerdem nimmt das Tablet auch wahr, wenn es auf ein Kunstwerk gerichtet wird und zeigt dazu zusätzliche Informationen direkt im Livebild an. Möglich wird dies dadurch, dass das Tablet sehr genau weiß an welcher Stelle es sich gerade befindet.

Durch die vielen Sensoren und die zusätzlichen Kameras bemerkt das Smartphone auch in geschlossenen Räumen sehr genau, an welcher Stelle es sich befindet. Das ganze funktioniert auf wenige Zentimeter genau, was bei einer Indoor-Navigation auch unbedingt nötig ist. Wenn das System noch etwas weiter ausgereift ist und auch andere Smartphones über eine solche Sensoren-Power verfügen, hat Google hier einen Trumpf für diesen Bereich in der Hand und kann diese Technologie an Museen, Einkaufszentren und viele andere öffentliche Einrichtungen verkaufen.

Natürlich müssen diese Räume erst einmal digitalisiert werden, wobei ebenfalls ein einfaches Project Tango-Smartphone mit ausgerichteter Kamera zum Einsatz kommt. Wände und andere Hindernisse werden automatisch erkannt, so dass die Digitalisierung sehr schnell durch abschreiten der gesamten Fläche durchgeführt werden kann.

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